Expert*innnen-Interviews zu Partizipation
Partizipation ist, das haben wir bisher schon gesehen, ein Begriff oder eine Lebensweise, unter der verschiedene Menschen ganz Unterschiedliches verstehen. Hinter dem Wort steckt anscheinend mehr, als man augenscheinlich vermuten würde. Dass Partizipation für jede_n etwas anderes bedeutet, liegt zum einen an den individuellen Zugängen und Erfahrungshintergründen. Aber auch daran, dass es ein Konzept ist, dem in der Politikwissenschaft ganze Bücherregale gewidmet werden. Ein Konzept das in der praktischen Politik bzw. für bürgerschaftliches Engagement von großer Bedeutung ist.
Wir haben für die folgenden Interviews jemanden interviewt, der uns an den eigenen Perspektiven auf Partizipation teilhaben lässt. Unsere Expertin Tanja hat sich in selbstorganisierten politischen Strukturen, in ihrem Studium der Politikwissenschaft und in der politischen Bildung, in der sie seit vielen Jahren tätig ist, einen reichen Fundus aus Wissen und Erfahrungen zu den Themen Partizipation und Engagement aufgebaut. Als Projektleiterin von Gesellschaft gemeinsam gestalten setzt sie diese Arbeit heute fort.
Was verstehst du unter Partizipation
Im ersten Clip soll es um die Frage gehen, was Partizipation für Tanja eigentlich bedeutet. Wir sind gespannt.
Der Begriff Partizipation
Neben Partizipation gibt es noch andere Konzepte, die im Themenfeld zivilgesellschaftliches Engagement und Demokratie eine ähnliche Bedeutung aufweisen. Zum Einen fällt uns dazu der Begriff gesellschaftliche Teilhabe ein, der häufig als Synonym für Partizipation herhält. Aber auch Inklusion oder Integration sind in ihrer Bedeutung und Verwendung eng verwandt. Uns interessiert in der nächsten Frage, ob und wenn ja warum unsere Interviewpartner_innen trotz Alternativen den Begriff Partizipation verwenden.
Die Theorie Partizipation
Partizipation kann, wie oben beschrieben, als eine Lebensweise oder eine politische Praxis verstanden werden. Welche Art von Handlungen oder sogar Einstellungen wir mit Partizipation bezeichnen, ergibt sich auch aus den weit zurückreichenden theoretischen Diskussionen, die darüber geführt wurden und werden. Darum interessiert uns in der nächsten Frage, was die ideengeschichtliche Tradition ist, an die der Begriff anschließt und worauf man heute noch Bezug nimmt, wenn man ihn verwendet.
Partizipation und eine vielfältigen Gesellschaft
Die Gesellschaft, in der wir leben und an der wir partizipieren können, ist geprägt von Vielfalt. Vielfalt an Meinungen, Herkünften, Sprachen, Erfahrungen, Wissen etc. Die nächste Frage zielt darauf, zu erfahren, was es für Herausforderungen und Chancen mit sich bringt, wenn sich unterschiedliche Menschen gemeinsam für eine Sache einsetzen. Welchen Einfluss kann Partizipation auf Vielfalt haben? Oder andersherum: Wie wird die Art und Weise, wie wir partizipieren, von der Diversität der Gesellschaft geprägt?
Partizipation und Demokratie
In unserer letzten Frage wollen wir mehr über das Verhältnis von Partizipation und Demokratie herausfinden. Eine Demokratie, in der niemand ein Interesse daran hat, sich aktiv einzubringen, können wir uns gar nicht vorstellen. Aber wie muss Partizipation gestaltet sein, dass sie für die Demokratie und das Recht aller Bürger_innen zuträglich ist, sich an politischen Entwicklungen der Gesellschaft, in der sie leben, zu beteiligen?